4. Apr. 2024, 08:21 Uhr
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Verkehrszahlen 2023 im Kanton Schaffhausen
Zwischen 2022 und 2023 ist der motorisierte Individualverkehr (MIV) an den permanenten Messstellen im Kanton Schaffhausen (Kantonsstrassen) um durchschnittlich rund 2.3 % gestiegen. Allerdings zeigen sich regionale Unterschiede. Der Verkehr auf ...
Zwischen 2022 und 2023 ist der motorisierte Individualverkehr (MIV) an den permanenten Messstellen im Kanton Schaffhausen (Kantonsstrassen) um durchschnittlich rund 2.3 % gestiegen. Allerdings zeigen sich regionale Unterschiede. Der Verkehr auf dem Nationalstrassennetz wuchs mit 3,3 % deutlich stärker. Dies ist insbesondere auf das kontinuierliche kantonale Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum zurückzuführen. Der Veloverkehr zeigt über die Jahre hinweg eine steigende Tendenz, hat sich geprägt durch starke Wetterschwankungen im Jahr 2023 jedoch unterschiedlich entwickelt. Während auf typisch touristischen Routen eine Abnahme von rund 4.3 % gegenüber 2022 zu verzeichnen ist, hat der Veloverkehr auf dem Alltagsnetz um ca. 2.6 % zugenommen. Verlässliche Daten über die Entwicklung der Verkehrsnachfrage bezieht Tiefbau Schaffhausen aus 24 permanenten Verkehrszählstellen für den MIV und zwölf Zählstellen für den Veloverkehr sowie weiteren periodischen Messungen an unterschiedlichen Orten. Wie auch in den vergangenen Jahren ist im Klettgau der Verkehr an fast allen MIV-Messstellen überdurchschnittlich gestiegen. Insgesamt lag die Verkehrszunahme zwischen 2022 und 2023 bei rund 2.7 %. Betrachtet man die letzten 5 Jahre, liegt das Wachstum bei insgesamt 15 %. Dies lässt sich insbesondere auf das Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum im Klettgau zurückführen. Der gleiche Trend ist auch beim Veloverkehr ersichtlich. Die Zählstelle im Beringerfeld verzeichnete zwischen 2022 und 2023 eine Zunahme von 6.2 %, in den letzten 5 Jahren eine solche von 52 %. Die Zunahme des Verkehrs von und nach dem Klettgau zeigt sich auch im Galgenbucktunnel: Die Tunnelröhre wurde 2023 von durchschnittlich fast 20'000 Fahrzeugen täglich durchquert, was einer Steigerung von 1.3 % gegenüber 2022 entspricht. Auch auf der Ortsdurchfahrt von Neuhausen am Rheinfall ist der Verkehr - nach dem Rückgang seit Eröffnung des Galgenbucktunnels - wieder angestiegen. So verkehrten auf der inneren Klettgauerstrasse 2023 im Schnitt täglich gut 14'000 Fahrzeuge. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Zunahme mit der Siedlungsentwicklung in Neuhausen zu tun hat. Der Veloverkehr zwischen Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall hat zwischen 2022 und 2023 um 13.8 % zugenommen. Der Spitzentag liegt bei 1'070 Velos. Die Verkehrsmengen an den Grenzübergängen des Kantons Schaffhausen waren während der Corona-Pandemie eingebrochen und hatten sich zunächst nur zeitversetzt zum übrigen Verkehrswachstum entwickelt. 2023 liegen sie teilweise wieder über dem Niveau von vor Corona. Am wichtigsten Zollübergang Thayngen stiegen die Verkehrszahlen leicht um 1.4 % auf fast 16'000 Fahrzeuge. Am Zollübergang in Ramsen stieg der Verkehr um gut 9 % auf rund 5'600 Fahrzeuge täglich und liegt damit deutlich über der Vor-Corona-Zeit. Auffällig ist der Verkehrszuwachs am Zoll in Bargen. Zwischen 2022 und 2023 stieg dort die Anzahl Fahrzeuge um über 18 % auf rund 2'900 pro Tag. Die innerstädtischen Strassen in der Stadt Schaffhausen weisen hingegen eine stagnierende oder unterdurchschnittliche Verkehrsentwicklung auf. Besonders auffällig ist der Rückgang auf der Achse nach Neuhausen am Rheinfall über die Steigstrasse (-10 %), die Rietstrasse (-4 %) und die Sonnenburggutstrasse (-6 %). Auf dem Altstadtring ist der Verkehr konstant geblieben. Die im gesamten Kanton am stärksten befahrene Verbindung - die Mühlenstrasse und die Rheinuferstrasse - weist eine sehr hohe Verkehrsbelastung auf. Auf der Mühlenstrasse werden durchschnittlich über 20'000 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Auf der Rheinuferstrasse vor dem Kammgarnareal sind es 15'400 (+0.4 %) und vor der Feuerthaler Brücke 18'400 Fahrzeuge (-0.2 %). Beim Veloverkehr ist die Tendenz über die letzten Jahre bei allen Velozählstellen betrachtet steigend. Im Jahresvergleich entwickelten sich die Zahlen unterschiedlich. Während der Veloverkehr an der Fulachstrasse stagnierte und an den Zählstellen Bachstrasse, Stokarbergstrasse und Steigstrasse um rund 2.5 % abnahm, erfolgte im Mühlental eine weitere Zunahme von rund 6% und an der Hochstrasse gar von 8 %. Die Fischerhäuserstrasse verzeichnete zwischen August und Dezember 2023 eine Zunahme von 7.7 % gegenüber denselben Monaten des Vorjahres. Am eindrücklichsten zeigt sich die Zunahme im Mühlental, wo seit Inbetriebnahme der Zählstelle im 2019 eine Zunahme von 55 %, respektive um 56'300 auf neu 158'400 Velos pro Jahr stattgefunden hat. Die grössten Verkehrszuwächse auf Stadtgebiet sind auf den Zufahrtsachsen zur Stadttangente respektive Nationalstrasse zu verzeichnen. Wie bereits 2022 wurden rund um den Anschluss Schweizersbild die höchsten Steigerungsraten verzeichnet. Das Verkehrsaufkommen am Anschluss selbst stieg um rund 8 % auf 9'860 Fahrzeuge pro Tag. Im Bahntal (Schaffhauserstrasse/Katzensteig) stiegen die Verkehrszahlen um 6.1 % auf über 17'000 Fahrzeuge. So verwundert es nicht, dass auch das Verkehrsvolumen auf der Nationalstrasse selbst in 2023 weiter anstieg. 2023 wurden an der Zählstelle «Grünau» zwischen Anschluss SH-Nord und Kreuz Mutzentäli erstmals 30'000 Fahrzeuge (2.8 %) überschritten. Im Fäsenstaubtunnel werden gegen 35'000 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Deutlich steigende Fahrzeugzahlen auf der Nationalstrasse und den Autobahn-Anschlüssen einerseits sowie ein Rückgang bzw. eine Stagnation der Verkehrsnachfrage auf dem untergeordneten Netz andererseits verdeutlichen die Bedeutung der Stadttangente als Hauptverkehrsader für das Funktionieren des Gesamtverkehrssystems. Die Daten zeigen aber auch, dass mindestens die Hälfte des Verkehrs auf der Stadttangente «hausgemacht» ist, also Quelle und Ziel in der Region hat. Mit einer weiteren Zunahme von Bevölkerung und Arbeitsplätzen im Kanton werden Fuss-, Velo- und Öffentlicher Verkehr im innerstädtischen Bereich sowie ein reibungsloser Verkehrsablauf auf der Nationalstrasse in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.