17. Mai. 2023, 08:21 Uhr
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Verkehrszahlen 2022 im Kanton Schaffhausen
Mit der Corona-Pandemie ist die Verkehrsnachfrage in den Jahren 2020 und 2021 zurückgegangen. Im Jahr 2022 nachdem die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Mobilitätsnachfrage weitgehend abgeklungen sind, ist die Verkehrsnachfrage im Kanton ...
Mit der Corona-Pandemie ist die Verkehrsnachfrage in den Jahren 2020 und 2021 zurückgegangen. Im Jahr 2022 nachdem die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Mobilitätsnachfrage weitgehend abgeklungen sind, ist die Verkehrsnachfrage im Kanton Schaffhausen im Jahr 2022 teilweise wieder über das Niveau von vor der Pandemie gestiegen. Auf den Strassen mit einem hohen Anteil überregionaler und grenzüberschreitender Fahrten sowie auf einigen städtischen Sammelstrassen liegen die Verkehrszahlen dagegen noch unter den «Vor-Corona»-Werten. Nach dem ausgesprochen schlechten Velowetter im Jahr 2021, steigt auch wieder die Nachfrage im Veloverkehr. Verlässliche Daten über die Entwicklung der Verkehrsnachfrage bezieht Tiefbau Schaffhausen aus 13 permanenten Verkehrszählstellen für den motorisierten Individualverkehr (MIV) und fünf Zählstellen für den Veloverkehr sowie weiteren periodischen Messungen. Vor allem die Messstellen im Klettgau zeigten 2022 einen deutlichen Verkehrszuwachs. So lag das Verkehrsaufkommen an der Zählstelle «Enge» im Jahr 2022 um 14 Prozent höher als vor der Pandemie. Allerdings sind im Zeitraum zwischen 2019 und 2022 auch die Einwohnerzahlen der Klettgauer Gemeinden teils deutlich gestiegen. Der zusätzliche Verkehr stammt zu einem Grossteil aus dem Klettgau selbst. Anders stellen sich die Ergebnisse für die Zählstellen in unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Deutschland dar. Zwar stieg die Verkehrsnachfrage zwischen 2021 und 2022 an allen Grenzübergängen, doch vergleicht man die Werte für 2022 mit denen aus 2019, lag das Verkehrsaufkommen 2022 immer noch 5 bis 10 Prozent tiefer. Inwieweit hierzu veränderte Arbeitsmodelle beitragen (v.a. Home-Office von Grenzgängern), lässt sich nur vermuten. Auf vielen innerstädtischen Hauptverkehrsachsen in der Stadt Schaffhausen ist das Verkehrsaufkommen zwischen 2021 und 2022 nahezu konstant geblieben. Auf einigen innerstädtischen Sammelstrassen ist der Verkehr sogar rückläufig. Die Hauptverkehrsstrassen jedoch, die unmittelbar auf die Nationalstrasse führen, weisen - auch gegenüber 2019 - mit teils über 10 Prozent Mehrverkehr eine deutliche Verkehrszunahme auf. Die Verkehrsdaten auf der Nationalstrasse vervollständigen das Bild des Verkehrsgeschehens im Kanton Schaffhausen und auf Stadtgebiet von Schaffhausen. An der Verkehrszählstelle auf der A4, zwischen Anschluss Schaffhausen Nord und Verzweigung Mutzentäli, betrug das Verkehrsaufkommen 2022 an einem durchschnittlichen Wochentag 29'800 Fahrzeuge. Das entspricht einem Zuwachs von über 10 Prozent gegenüber 2021 respektive von 3 Prozent von vor der Pandemie. Im Galgenbucktunnel stieg der Verkehr innert Jahresfrist um 8 Prozent auf 16'100 Fahrzeuge. Die Analyse der Zählstellendaten zeigt, dass sich der Autoverkehr tendenziell stärker auf dem übergeordneten Netz sammelt und untergeordnete Strassen hingegen eher entlastet werden. Zudem ist festzustellen, dass der Verkehrszuwachs auf der Stadttangente nicht von einer Zunahme des Durchgangsverkehrs stammt, da das Verkehrsaufkommen an den Grenzübergängen im Vergleich zum «Vor-Corona»-Zeitraum noch relativ niedrig ist. Vielmehr handelt es sich bei dem Verkehrszuwachs auf der Nationalstrasse um Quell- und Zielverkehr mit Bezug zum Agglomerationskernraum von Schaffhausen, der u.a. auf die Zunahme der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzahlen in der Region Schaffhausen zurückzuführen ist. Dies unterstreicht die Bedeutung der Stadttangente respektive des Fäsenstaubtunnels für den lokalen Verkehr im Kanton Schaffhausen und insbesondere für die Stadt Schaffhausen. Nach dem ausgesprochen schlechten Velowetter im Jahr 2021 sind auch die Zahlen im Veloverkehr im 2022 wieder angestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2019 (vor Corona) nahm der Veloverkehr an sämtlichen Zählstellen zu. So erhöhten sich die Werte sowohl im Sommer - wie auch im Winterhalbjahr bei der Zählstelle Neutal in Herblingen um 44 Prozent, beim Sonnenwegli zwischen Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall um 40 Prozent und auf den Zufahrtsachsen vom Klettgau her um rund 17 Prozent. In der Stadt Schaffhausen erhöhte sich der Veloverkehr seit 2019 um durchschnittlich 17 Prozent. Die höchste Zunahme fand im Mühlental mit 46 Prozent statt. Die Steigstrasse legt um 20 Prozent zu; hier fahren durchschnittlich etwa 900 Velos pro Tag. 62 Prozent des städtischen Veloverkehrs findet in den Sommermonaten und 38 Prozent in den Wintermonaten statt. Folglich nutzen ca. 60 Prozent der Sommervelofahrer ihr Fahrzeug auch im Winterhalbjahr.